Spurensuche in Buchenwald
Dieses Leitmotiv war der Grundgedanke für unser Projekt 2023 auf dem Ettersberg in der Gedenkstätte Buchenwald. Uns begleitete Christian Molitor auf dem Gedenkweg Buchenwaldbahn. Er und sein Team erweckten den Gedenkweg 2007 zum Leben. Der Weg auf der Trasse der ehemaligen Buchenwaldbahn erinnert an die über 2000 Jugendlichen, die von dem Konzentrationslager Buchenwald aus in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden und dort ihr Leben verloren haben. Er, sein Team und viele engagierte Helfer meißeln die Namen der Jugendlichen und Kinder in große Steine und legen diese entlang des ehemaligen Gleisbetts nieder. Christian Molitor berichtete uns über das sehr interessante Projekt und stellte uns exemplarisch einzelne Biographien deportierter Jugendlicher vor. Wir halfen ihm weitere Gedenksteine mit Namen zu versehen und vorhandene Steine zu restaurieren. So wurden auch wir Teil des Gedenkweges Buchenwaldbahn.
Des Weiteren hatten wir an den anderen Projekttagen die Gelegenheit, die Gedenkstätte Buchenwald näher kennenzulernen: wir arbeiteten in der Restaurationswerkstatt, forschten im Archiv und der Bibliothek der Gedenkstätte, besuchten die Dauerausstellung und die Kunstausstellung des ehemaligen Lagers.
Wir durften originale Artefakte aus den Zeiten des Konzentrationslagers Buchenwald restaurieren, unter anderem eine Schüssel und verschiedene Gegenstände aus dem medizinischen Bereich. Im Archiv der Gedenkstätte Buchenwald und in der Bibliothek recherchierten und beschäftigten wir uns mit Lebensläufen verschiedener Häftlinge, unter anderem Bruno Apitz, dem Autor von “Nackt unter Wölfen”, und Marie Kos. Wir konnten so einen sehr detaillierten Einblick in ihre Lebensläufe und Geschichten erlangen, auch über die Zeit nach der Befreiung.
Ein besonderer Dank für diese Erfahrungen gilt neben dem Team der Gedenkstätte Buchenwald, den begleitenden Lehrern Herrn Sander und Herrn Fritsch, auch dem Förderverein für die finanzielle Unterstützung.
Lea Willenbockel, 10a