Zu einer der häufigsten Krankheiten in Deutschland zählt Leukämie. Alle 15 Minuten erkrankt ein Mensch an Blutkrebs. Darunter jährlich ca. 600 Kinder. Doch es gibt Hoffnung für die Betroffenen.
Am 14.12.2022 besuchte eine Mitarbeiterin der Deutschen Stammzellspender Datei die 12.Klassen der Edith- Stein Schule. In ihrem Vortrag informierte sie ausführlich, wieso Stammzellspender wichtig sind und wie der gesamte Prozess von Beginn der Registrierung hin, bis zur Spende verläuft.
Jeder Mensch besitz in seinem Körper Stammzellen. Diese haben zwei besondere Fähigkeiten. Zum einen sind sie in der Lage, dass sich die Tochterzellen nach der Teilung in eine spezialisierte Zelle weiterentwickeln. So tragen sie dazu bei, dass ständig neue Blutzellen, Muskelzellen, Nervenzellen oder Knochenzellen entstehen. Zum anderen können sich Stammzellen durch Replikation selbst erneuern. Durch Teilung bringen sie eine Kopie mit den gleichen Eigenschaften hervor. Verletzte oder kranke Zellen werden so ersetzt. Stammzellen übernehmen somit wichtige Regenerations- und Reparatur-Mechanismen im Körper. Durch Autoimmunkrankheiten oder Krebskrankheiten, z.B.: Leukämie liegt ein defekt in den Stammzellen vor, wodurch diese keine neuen, gesunden Zellen reproduzieren können. Um diesen Defekt zu beheben bietet sich die Stammzelltransplantation als eine mögliche Therapie an.
Um sich als Stammzellspender*in zu registrieren, muss man mindestens das 18. Lebensjahr erreicht haben. Bis zu einem Alter von 50 Jahren ist es möglich sich in der Datenbank registrieren zu lassen, allerdings werden die Stammzellen von jüngeren Menschen bevorzugt, da diese vitaler sind. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass man als Spender an keinen schweren Erkrankungen leidet, z.B.: Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Erkrankungen des Blutes, schwere Nierenerkrankungen oder infektiöse Erkrankungen.
Der Vorgang einer Stammzelltransplantation benötigt keinen großen Aufwand, doch die passenden Spenderzellen zu finden erweist sich als Herausforderung. Denn die Zellen des Spenders müssen mit fünf Merkmalen des Empfängers im sogenannten HLA-System übereinstimmen. Ist dies der Fall, gibt es zwei Möglichkeiten der Stammzellentnahme. Die periphere Stammzellspende ist die häufigere und unkompliziertere Variante, die einer Blutabnahme ähnelt. Hierbei wird aus der Sehne im Arm des Spenders Blut entnommen, gefiltert und die Stammzellen werden gebeutelt. Das „überflüssige“ Blut wird dem Spender zurückgegeben. Dieser Eingriff erfolgt ambulant, doch bereits 4-5 Tage vor der Entnahme muss sich der Spender den Wachstumsfaktor G-CSF in die Bauchdecke spritzen, um die Stammzellbildung anzuregen. Ein anderer Weg ist die Knochenmarkspende. Diese ist aufwendiger und findet unter Vollnarkose statt. Auch hierbei werden Stammzellen entnommen, jedoch aus dem Beckenboden. Diese Methode ist besonders gut geeignet, wenn der Erkrankte ein Säugling ist. Beide Methoden stellen keine großartigen Risiken dar und der Körper ist nach wenigen Tagen wieder fit.
Der ganze Prozess ist kostenlos und anonym. Erst nach zwei Jahren kann ein Treffen zwischen Spender und Patient in die Wege geleitet werden, soweit beide Seiten einverstanden sind.
Die Vorstellung der Stammzellspende regte viele von uns zum Nachdenken an und führte dazu, dass sich ein Großteil registrierte. Wir denken es ist wichtig besonders an Schulen zu diesem Thema zu informieren, da so direkt eine große Menge junger Leute angesprochen wird. Es gibt einfach nicht genug Möglichkeiten dazu aufzuklären, obwohl es ein sehr wichtiges Thema ist und so vielen Menschen, welche davon betroffen sind, geholfen werden kann.
Eine einfache Registrierung kann Leben retten. Je mehr Menschen in der Datenbank vorliegen, umso größer besteht die Hoffnung auf Heilung. Werde Spender! Rette Leben!
Kajsa Leimbach, Joline Scheler-Eckstein