Das Projekt iPad Klasse – ein Rück- und Ausblick
Das Schuljahr 2019/2020 brachte für eine Klasse ein besonderes Novum mit sich. Für zwei Jahre konnten die Schüler der damaligen 7a mit ihren individuellen iPads im Unterricht arbeiten. Nach dem Auspacktag und den Wochen des begeisterten Ausprobieren und Herumtüftelns begann die spannendste Phase für die Projektgruppe iPad Klasse an der Edith-Stein-Schule.
Als Vorbereitung und zur Motivation der Schüler hatten die Lehrer der Klasse jeweils ihr Fach einmal kurz vorgestellt. Hier nur ein Ergebnis:
Nach über einem Jahr Vorbereitung durch das Organisationsteam und die unterrichtenden Lehrer, galt es nun den zweijährigen Testlauf unter Schulalltagsbedingen durchzuführen, zu begleiten und zu evaluieren. Mit einem fundierten Konzept, welches sowohl technische und organisatorische Ausgangsbedingungen, entsprechend ausgebildete Kollegen sowie die Einbindung der Eltern berücksichtigte, sollten optimale Bedingungen für eine umfassende Erfahrungsbasis geschaffen werden.
Die Resonanz war bis zum Ende der Projektlaufzeit von allen Seiten überwiegend positiv. Natürlich gab an der ein oder anderen Stelle immer wieder kleine Stolpersteine, seien sie technischer oder menschlicher Natur. Insgesamt kam auch das Evaluationsteam zu einem Ergebnis, dass die zukünftige Arbeit mit den Geräten unter bestimmten Voraussetzungen empfiehlt.
Die Eltern erkannten einige Vorteile in der Nutzung der iPads und sahen bestimmte Befürchtungen als nicht bestätigt. Die Lehrer fuchsten sich mehr und mehr in die Materie und lernten die digitalen Angebote zu schätzen, ohne ihre pädagogischen Persönlichkeiten und Selbstverständnis des Unterrichtens aufgeben zu müssen. Selbstkritisch sahen sie aber auch die Potenziale des Arbeitens mit dem iPad als noch nicht ausgeschöpft und verwiesen auf die Notwendigkeit begleitender Weiterbildung, auch um die didaktischen Rahmenbedingungen eines stärker selbstgesteuerten Lernens entsprechend anzupassen.
Und die Schüler – verstanden zum großen Teil das Tamtam um das Projekt nicht, war die Benutzung dieses elektronischen Arbeitsmittels und dessen Möglichkeiten doch mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden. Wenn man das so bezeichnen kann, dann war die 7a/8a in den Jahren 2020/21 sogar ein Gewinner des Distanzunterrichtes. Für keine andere Klasse verlief der Übergang zur individuellen Weiterarbeit im häuslichen Umfeld so problemlos und der Austausch von Informationen zwischen Schülern und Lehrern so effektiv, wie in der iPad Klasse. Natürlich gab es auch in dieser Klasse individuelle Lernentwicklungen, die trotz oder vielleicht auch wegen des iPads nicht idealtypisch verlaufen sind. Der generelle Umgang der Vorreiterklasse mit dem iPad und die medialen Kompetenzen überzeugten dennoch die deutliche Mehrheit der Beteiligten.
Auf Bestreben der Eltern und der Klassenleitung können die Schüler nach Auslaufen des Projektes und der Rückgabe der schulischen Geräte seit dem Schuljahr 2021/22 geschlossen mit ihren eigenen iPads weiterarbeiten und bleiben damit die erste Schülergruppe, die über einen längeren Zeitraum mit diesem Arbeitsmittel bis in die Oberstufe geht.
Für die generelle Einführungen von iPads laufen nach Abschluss des ersten Projektes nunmehr die Planungen und Weiterbildungen der Lehrer mit dem Ziel, innerhalb der nächsten zwei Jahre in den 7. Klassen damit durchzustarten. Weitere Informationen zum zukünftigen Einsatz wird es für die Eltern, Schüler und Lehrer in den nächsten Monaten geben.