Gold und Silber bei Lipsiade
Mit den Siegen beim Heimturnier Anfang Oktober im Hinterkopf fuhren die U12 und die U14 Rugbyteams des ESSV am vergangenen Samstag zu ihrem zweiten Saisonauftritt im Rahmen der Leipziger Lipsiade. Entgegen der Erwartungen hatten es die Schüler der ESS jedoch nicht nur mit den bekannten regionalen Konkurrenten aus Leipzig zu tun, auch aus Berlin/Brandenburg hatten sich einige Traditionsvereine auf den Weg in die Messestadt gemacht.
Die U14 erwischte einen denkbar schlechten Start. Das physisch und technisch stark aufspielende Heimteam vom Leipziger Erstligisten RCL erwischte die Erfurter kalt und ließ beim 25:5 nichts anbrennen.
Mit etwas mehr taktischer Vorbereitung und Aufwärmen machte es dann die U12 deutlich besser und fegte die Mannschaft der Leipzig Skorpions mit 40:5 regelrecht vom Platz. Vielleicht half dieser Erfolg auch den Großen, den Schock der Auftaktniederlage zu verdauen. Im zweiten Spiel gegen die Rugbyunion Hohenneuendorf saßen die Tackles wieder, die Pässe kamen an und es gelang Lücken in die gegnerische Verteidigung zu reißen. Mit einem Try-Saving Tackle an der eigenen Mallinie kurz vor Abpfiff sicherten sich die Edith-Stein-Schüler den denkbar knappen 20:15 Erfolg gegen die favorisierten Hohenneuendorfer.
Im zweiten Spiel der U12 bekamen es die Erfurter mit der zweiten Mannschaft des Berliner RC zu tun. Mit einem bärenstarken Auftritt in der Verteidigung und beeindruckenden Einzelaktionen konnten die Hauptstädter beim 25:15 Sieg zur Überraschung der Zuschauer in die Schranken gewiesen werden.
Die U14, die aufgrund des Spielplans im letzten Spiel gegen den USV Potsdam auf die Unterstützung ihrer zwei herausragenden U12 Spieler verzichten musste, mobilisierte noch einmal alle Kräfte und sicherte sich mit dem 25:10 Erfolg die Silbermedaille der 2021er Lipsiade.
In der U12 bahnte sich mit dem letzten Spiel ein wahres Finale an, trafen die Jungs hier doch auf den ebenso ungeschlagen BRC I. Die Vorzeichen waren eigentlich klar, die zu fünft angereiste Erfurter Schulmannschaft, die ihre Spiele nur mit jeweils einer Unterstützung aus Radebeul und dem BRC II, aber ohne Wechsler absolvierten, traf auf die erste Mannschaft des größten Berliner Rugbyvereins, die mit einigen Schwergewichten und einer breiten Wechselbank aufwarteten. Doch zunächst lief es wie geschmiert für die BuGa Städter. In der Verteidigung wurden ein ums andere Mal die Angriffe der Berliner vereitelt und auf den Außenbahnen zogen im Gegenangriff die Flügelflitzer mehrmals davon, so dass zum offensichtlichen Entsetzen des Berliner Trainers beim Stande von 0:20 der Halbzeitpfiff kam. In der zweiten Hälfte warfen dann die Berliner Mann und Maus nach vorn und rollten immer wieder auf die tapfer verteidigenden Erfurter zu. Die Kräfte schwanden zunehmend und so gelang den Hauptstädtern nach mehreren erfolgreichen Wellen der Ausgleich, aber trotz aller Bemühungen nicht der siegreiche Versuch. Erst auf der Siegerehrung wurde jedoch klar, dass die Spieler des Edith-Stein-Schulsportvereins sich damit auch die Goldmedaille gesichert hatte, ein Erfolg der in Anbetracht des Kraftakts der numerisch unterlegenen Erfurter nicht hoch genug zu bewerten ist. Dementsprechend groß war die Anerkennung der anderen Vereine, aber vor allem der Jubel unter den Spielern.