„Jugend forscht“ gegen ein Müllproblem
Die Sonnenstrahlen des warmen Vorfrühlings treiben die Erfurter wieder auf die Straßen und Plätze. Ein Eis, einen Döner oder einen guten Kaffee auf der Parkbank. Hochkonjunktur für „To Go“ Verpackungen. Rund um die Mülleimer Türme von Wegwerfbechern.
Anlass genug für drei Jungforscher aus der 10b sich diesem Problem anzunehmen. Im Rahmen ihrer ersten Seminarfachforschung gingen Katharina, Rebecca und Franz-Leopold gleich den großen Problemen auf die Spur. Ähnlich den seit jeher bekannten Waffeln zum Transport der Lieblingseiskugel wollten die drei einen essbaren und schnell kompostierbaren Becher entwickeln, mit dem sich problemlos Heißgetränke über einen bestimmten Zeitraum aufbewahren und transportieren ließen. Die größten Herausforderungen bestanden in der Suche nach dem passenden Rezept für ein Material, das hitze- und feuchtigkeitsbeständig sein musste, um den anforderungen eines Kaffeebechers gerecht zu werden. Des Weiteren musste eine entsprechende Backform hergestellt werden, mit der immer wieder Becher für den Materialtest produziert werden konnten.
Tatsächlich stand am Ende verschiedenster Testreihen ein Produkt, das würdig genug war, auf dem diesjährigen Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ in Weimar vorgestellt zu werden. Dort präsentierten am gestrigen Donnerstag 50 Schülergruppen ihre kleinen und größeren Forschungsprojekte. Erstaunlich war hier das breite Spektrum der Themen. So bauten Grundschüler einen Superwischer für das kombinierte Reinigen und Abziehen einer Tafel und ein 6. Klässler bastelte ein Modell für einen intelligenten Kleiderschrank, der gekoppelt an eine Wetterdatenbank situativ passende Kleidungsfächer anbietet. Mittelstufenschüler forschten an agrarwirtschaftlichen Lösungen in Marskolonien und Schüler aus der Oberstufe entwickelten eine ganzheitliche digitale Login-Lösung für Schulen per Scheckkarte.
Gerade bei den Älteren war die Konkurrenz aus den Spezialschulen sehr groß, aber als jüngste Teilnehmer in dieser Altersgruppe konnten unsere Schüler mit ihrer alltagsweltlichen Idee durchaus punkten. Für ihr Forschungsthema, dass laut Jury ganz dem Puls der Zeit entspricht, erhielten die drei 10. Klässler am Ende den Sonderpreis der Stadt Weimar mit einem Besuch beim Oberbürgermeister. Bleibt zu hoffen, dass diese nachhaltige Lösung für die Kaffeebecher in irgendeiner Form Anwendung finden wird und die ersten warmen Sonnenstrahlen zukünftig nicht mehr mit „To Go“ Müllbergen gleichgesetzt werden.